Satans Bratan zu Besuch bei VIA

Mit einer so schnellen Zusage von Satans Bratan hatte der VIA-Trainer nicht gerechnet, als er auf Instagram anfragte.

Der Entertainer überlegte nicht lange, als er die Einladung erhielt, seine Geschichte vor den Jugendlichen des Projekts zu erzählen. Und anders als man ihn in seinen TikTok- und Instagram-Rollen kennt, gab er den Jugendlichen ernsthafte Ratschläge und Motivation für eine Ausbildung.

Den ganzen Vormittag nahmen sich Erik, wie Satans Bratan mit bürgerlichem Namen heißt, und sein Manager Zeit für die Jugendlichen. Projektleiter Robert Widl und Integrationsberater Harald Ottawa führten durch die Räumlichkeiten und erklärten den Ablauf des Basisqualifizierungsprojekts. Man merkte das Interesse des Besuchs durch viele Fragen und das genaue Betrachten der Kunstwerke und des mit den Jugendlichen gemeinsam erstellten Werteposters. Erik und sein Manager waren sichtlich berührt von der Arbeit bei VIA. Besonders beeindrucke sie der Ansatz, dass es keine Konsequenzen gibt. Die Jugendlichen entscheiden selbst, wann sie bereit sind, sich den Aufgaben zu stellen. „Letzte Konsequenz sind die Anforderungen einer Ausbildung oder Anstellung nach dem Projekt“, erklärt Robert Widl, „bei uns können sie sich die Zeit nehmen, bis sie sich bereit dazu fühlen.“ Das dieser Ansatz funktioniert, zeigen die Erfolge von VIA: Jede_r zweite Teilnehmer_in beginnt eine Ausbildung.

„Wichtig ist, was ihr mit eurem Leben macht!“ rät der 24-jährige, „motiviert euch jeden Tag und seid anwesend!“.

Eriks Motivationsrede im Garten des VIA Projekts war ernsthaft, doch fehlte es nicht an humoristischen Einlagen. Er hatte selbst erfahren, wie wichtig es ist, eine Ausbildung zu haben. Aber genauso hatte er erlebt, wie schwer es ist, dies als Jugendlicher zu sehen. Als Klassenclown hatte er weder den pünktlichen Schulbeginn noch das Lernen ernst genommen. Was ihm jetzt wichtig ist? Ernst nehmen, was man macht. Und die Sicherheit, die ihm auch jetzt als Content Creator die Lehre gibt. Denn auch wenn etwas schiefläuft, er hat eine Berufsausbildung, auf die er im Ernstfall bauen kann.

Die Fragen im Anschluss führten von Fragen zur Lehre bis hin zu online Präsenzen und Cybermobbing. Ein Thema, dass die Jugendlichen sichtlich beschäftigt. Bei seinem Millionenpublikum ist dem auch der Content Creator ausgesetzt. Für ihn gibt es einen Unterschied zwischen konstruktiver Kritik, die er sich zu Herzen nimmt und inhaltslosen Provokationen. „Nicht provozieren lassen – das will die Person.“ Auch rät er nicht zu viel Zeit auf den diversen Plattformen zu verbringen und seine Zeit mit Büchern oder Sport zu verbringen. Das hält auch er so.

Und wie man Influencer wird? Hier hat Erik eine klare Antwort: zuerst eine Ausbildung und nebenbei starten. Denn nichts geht über die Sicherheit einer Ausbildung.

Satans Bratan – Entertainer

Erik wurde als Satans Bratan auf TikTok mit einer Mischung aus „Balkan-Schmäh“ und „Wiener-Grant“ bekannt. Inspiration für seine Parodien nimmt er aus seinem täglichen Leben, dass die Wiener Kultur und seine bosnischen Wurzeln vereint. Inzwischen folgt ihm ein Millionenpublikum auf TikTok und Instagram. Diese Bekanntheit nutze er als Showrunner für die WAFF-Kampagne #gemmalehre, um Jugendliche zu erreichen und über die Möglichkeiten einer Lehre zu informieren.

Betriebe wie die Stadt Wien, die ÖBB und Porr zählen zu seinen Kunden. Jetzt will er mit seiner Lebensgeschichte Schüler_innen ein Vorbild sein.

https://www.satansbratan.at